Wenn es um Design geht finden sich nach wie vor die unterschiedlichsten Ansichten. Die wenigsten erfassen Design als constraint-based.
Design agiert in Abhängigkeit von aktuellen Mustern aus Weltanschauungen und visuellen Formensprachen. Diese Muster ergeben sich „emergent“ aus Kultur, Wissenschaft und Gesellschaft. Der funktionale Bestandteil basiert darauf, dass Design für Stakeholder konkrete Kommunikationsziele und Wirkungen erreichen will. Das ist auch der entscheidende Unterschied zur Kunst.
Herausforderungen von Design
Design unterliegt also der Komplexität, dass die visuellen Muster (Schriftarten, Bildsprache, Formen, Farbgebung), auf die es zurückgreifen muss, zeitlich nicht stabil sind. Was heute noch als sehr modern gilt, kann in zwei Jahren bereits wieder abgedroschen wirken. Über die Jahrhunderte und Jahrzehnte haben sich in verschiedenen Kulturen bestimmte visuelle Marker manifestiert, die als Stereotypen oder Anker für Bedeutungen dienen können. So wirkt eine feine Serifen-Schrift in den meisten Fällen eleganter als eine blockartige Sans-Serif-Schrift. Dieser Effekt funktioniert auch deswegen, weil er so dauerhaft reproduziert wird.
Bevor man also eine Designlösung trifft, muss man die gegenwärtigen Muster auf dem Markt verstehen. Welche Ausdrucksformen nutzen welche Branchen in welchem Kontext? Aus den gegenwärtigen Trends und den eigenen Zielsetzungen ergibt sich der „Solution Space“ (siehe Grafik ❶ ).
Verstehen der Zielgruppe
Zusätzlich muss Design die visuelle Sprache der Zielgruppe zu treffen (siehe ❷ ). Auch hier bleiben die visuellen Ausdrucksformen verschiedener Wertevorstellungen zeitlich nicht stabil. Je größer die Diskrepanz zwischen dem Designentwurf und der Erwartungshaltung der Zielgruppe, desto eher scheint das Design als langweilig, unangebracht – oder out-of-touch.
Je mehr Design durch Datenanalysen zugänglich wird, desto mehr werden diese Ebenen „impliziten Wissens“ deutlich.